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Sep 5, 2018 | Nordamerika

Mittelamerika-2018-Teil 2 – Honduras, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica und Panama

Reisebericht von Birte und Michael Deufel

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Nach einer Ruhepause an der guatemaltekischen Karibik vor Livingston machen wir uns auf zum zweiten Teil unserer Backpacker-Reise durch Mittelamerika. Die Grenze nach Honduras bringen wir schnell und problemlos hinter uns. Mit einem Shuttle-Bus fahren wir nach einem kurzen Stopp in der angeblich gefährlichsten Stadt der Welt San Pedro Sula direkt weiter nach Copan. In Mexiko und Guatemala hatten wir ja bereits mehrere ganz unterschiedliche und jede für sich sehr beeindruckende Mayatempel besichtigt – doch die Copan Ruinas werden unser persönliches Highlight! Menschenleer, dafür von halbwilden Aras bevölkert, begeistern die Ruinen durch ihre fantastischen Stelen mit mystischen Gesichtern – mitten im Urwald. Wir kraxeln über Stock und Stein und erobern die verborgenen Ruinen. Ein naheliegender Papageienpark rundet das Erlebnis ab – Honduras gefällt uns, die Menschen sind sehr freundlich und Touristen gibt es eher wenige.

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Doch bald schon müssen wir weiter und nehmen den Public-Bus nach St. Ana in El Salvador. Das ist gar nicht so einfach, denn wir müssen mehrmals umsteigen. Doch die nette Eigentümerin unseres Hostels hat uns alle Stationen genau aufgeschrieben und so erreichen wir glücklich nach knapp 9 Stunden und zwei Grenzübertritten (erst nochmal zurück nach Guatemala) endlich St. Ana in El Salvador. Leider ist der erste Eindruck nicht so berauschend. Müll wird von den Buspassagieren einfach aus dem Fenster geschmissen, unser Hostel wirkt nicht sehr einladend, die Gegend wenig vertrauenerweckend. Die Türen sind überall verrammelt, früh werden die Marktstände abgebaut und mit einbrechender Dunkelheit erscheint die Gegend unsicher und gefährlich. Dennoch starten wir am kommenden Morgen frohgemut in aller Frühe zu unserem Ausflug zum Cerro Verde Vulkanpark.

 

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Eine ordentlich anstrengende Tour führt uns in die Höhe und zum giftgrünen Kratersee des Ilamapetec, aus dem schwefelige Schaden aufsteigen. Für die Rückfahrt schließen wir uns Einheimischen an und nehmen auf der Ladefläche eines Pickups Platz. Die Fahrt gefällt uns viel besser als mit dem Bus. Wieder in St. Ana angekommen, finden wir eine ebenso nette wie laute Kneipe, in der wir auch wieder Kontakt zu Einheimischen schließen können. Mit einem regulären Bus geht es weiter in die Hauptstadt San Salvador. Während unseres Aufenthalts dort sehen wir einen einzigen Touristen – einen Chinesen. Wir besichtigen die schöne Kathedrale und bewundern die Architektur der Iglesia S. Rosalia, die von außen ein Betonklotz zu sein scheint, von innen jedoch durch wunderbare Lichter und Buntglasfenster in Regenbogenfarben leuchtet. Die Stadt bleibt widersprüchlich, auf der einen Seite tolle Läden, Cafés und Straßenkünstler, auf der anderen Seite bittere Armut und viel Polizei.

Reisewarnung für Nicaragua

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Eigentlich haben wir geplant, auf dem Landweg durch Nicaragua nach Costa Rica zu reisen. Doch es herrscht Ausnahmezustand und eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Bei Demonstrationen gegen Präsident Ortega sind mehrere hundert Menschen ums Leben gekommen, Managua ist quasi abgeriegelt. So entscheiden wir neu und fliegen direkt von El Salvador nach San Jose in Costa Rica. Dort mieten wir einen kleinen Geländewagen, um uns etwas flexibler im Land bewegen zu können. Costa Rica gilt als die Schweiz Mittelamerikas und uns fällt neben dem hohen Preisniveau auch gleich die Sauberkeit im Land auf – schon bei der Autovermietung sticht die Mülltrennung ins Auge! Doch Kehrseite der Medaille für uns ist auch die hohe Anzahl von Touristen, was wir nach Honduras und El Salvador gar nicht mehr gewohnt sind. Wir machen das Beste draus und treiben mit dem Touri-Strom mit. Wunderbarer Urwald mit einer fantastischen Vogelwelt begeistert uns ebenso wie die kleinen bunten Pfeilgiftfrösche, die man fast nur mit Hilfe eines professionellen Guides findet. Bei einem Night-Walk werden wir mit Faultier, grüner Viper und Vogelspinne belohnt. Ein besonderes Abenteuer ist die Canopy-Tour durch den Regenwald mit 15 bis zu 800 Meter langer Seilbahnstrecken inclusive Tarzan-Swing und Abseilen von einem 40 Meter hohem Urwaldriesen. Das Touristenleben hat auch seine tollen Aspekte…

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Natürlich behalten wir die politische Lage im Blick, diskutieren und entscheiden, dass wir das Risiko eingehen und einen Abstecher nach Nicaragua wagen wollen. Wir fahren mit unserem Mietwagen bis zur Grenze und stellen ihn sicher im Hof eines Autovermieters ab. Die Formalitäten sind völlig problemlos, auch einen Bus finden wir schnell, der uns in der Nähe von Granada an der Hauptstraße absetzt. Die drittgrößte Stadt Nicaraguas befindet sich knapp 50 Kilometer von der Hauptstadt Managua entfernt am Lago de Nicaragua. Bereits 1524 wurde die Stadt vom spanischen Eroberer Francisco Hernández de Córdoba gegründet und zeichnet sich durch eine große Zahl wunderschöner Kolonialbauten aus. Zugegeben – wir profitieren massiv von den Unruhen im Land. Durch die Reisewarnung sind nur wenige individuell Reisende im Land, die klassischen Touristen bleiben aus. So können wir für kleines Geld in einem der traumhaften Luxushotels nächtigen, dem Dario-Hotel direkt an der wunderschönen Hauptstraße. Das Zimmer ist ein Traum, der Blick atemberaubend auf Vulkan und Kathedrale. Mit der Pferdekutsche machen wir uns auf die Stadtbesichtigung. Aber natürlich darf all die Pracht nicht über die Armut hinweg täuschen, die schon wenige Meter außerhalb des Zentrums deutlich wird. Völlig verarmte Siedlungen mit Wellblechhütten säumen den Weg zum Busterminal. Dennoch sind die Menschen sehr freundlich. Den Abend beschließen wir mit einer Flasche Wein auf unserem schönen Balkon und werden dort Zeugen des traurigen Nachtlebens von Jugendlichen und Straßenkindern, die Karten spielen, sich prügeln und aus Plastikflaschen schnüffeln… Auch die Rückreise nach Costa Rica verläuft ganz problemlos. Der Grenzer verabschiedet uns mit Handschlag und bedankt sich strahlend für unseren Besuch in seinem Land. Für einen kurzen Schweißausbruch sorgt lediglich der costaricanische Grenzbeamte, der den Beweis unseres Heimflugs sehen will. Glücklicherweise ist das Ticket für den Weiterflug nach Panama bereits auf dem Handy geladen, womit er sich zufrieden gibt.

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Nach all den Erlebnissen der letzten Wochen freuen wir uns auf ein paar Tage Auszeit auf der Halbinsel Nicoya, auf der wir ein Häuschen in einem kleinen Paradies mit Pool gebucht haben. In dieser Oase erholen wir uns prächtig, beobachten Brüllaffen, Wasch- und Nasenbären, Eichhörnchen und die mit Meerschweinchen verwandten Agutis. Am Morgen steht das Frühstückstablett auf unsere Terrasse bereit, ein Geschenk der Eigentümer – einem französischen Paar aus La Réunion. Neben lesen, baden und Tiere gucken machen wir auch eine wunderschöne Wanderung in Costa Ricas ältestes Schutzgebiet Cabo Blanco, 5 Kilometer einfach über Stock und Stein zu einem Dschungelstrand. Nach diesem Kurzurlaub geht es wieder auf die Strecke, vorbei an dem hässlichen Touristenort Jaco, der ein Paradies für Wellenreiter ist. Die Crocodile-Bridge hat ihren Namen zurecht, 16 zum Teil riesige Tiere zählen wir auf einer unscheinbaren Sandbank. Auf einer unzugänglichen Bergstrecke wähnen wir uns zwischendurch im Wilden Westen, steht doch plötzlich ein Pferd angeseilt an einem Saloon… Schließlich nähern wir uns wieder der Hauptstadt San Jose und nehmen in der Nachbarstadt Alajuela Quartier.

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Unsere letzte Station in Mittelamerika führt uns nach Panama. Auch hier hätten wir ohne Anschlussticket nicht einreisen dürfen. Bekannt durch Janoschs Kinderbuchklassiker auf der einen und den Kanal auf der anderen Seite sind wir gespannt auf diesen ganz anderen zentralamerikanischen Staat. Nach der grandiosen Natur in Costa Rica empfangen uns hier riesige Wolkenkratzer – ein kleiner Kulturschock. Unser Hotel liegt im Bankenviertel und so können wir an jeder Ecke einen anderen Aspekt der internationalen Küche genießen. Wir wählen einen Hop On -Hop Off-Bus für unsere Stadtbesichtigung, der uns auch zu unserem Highlight, dem Panama-Kanal bringt. Vorbei an der City, beeindruckenden Hochhäusern und grauenhaften Wohnblocks erreichen wir schließlich das Miraflores-Museum am Kanal. Dort sind wir erst einmal ganz enttäuscht – weit und breit ist kein einziges Schiff zu sehen! Zum Glück erfahren wir, dass die Frachter erst am Nachmittag wieder geschleust werden und so nutzen wir die Wartezeit zu einem Ausflug auf die Insel Perico, von der aus wir einen traumhaften Blick auf die Skyline von Panama-Stadt haben. Und dann ist es soweit! Die riesigen Frachter aus aller Welt schieben sich durch den 1914 eröffneten alten und den erst 2016 eröffneten neuen Kanal, ca. 14 000 sind es jährlich. Ein gigantisches Spektakel! Besonders gut gefällt uns auch das Altstadtviertel Casco Viejo, das für den Papstbesuch im Rahmen des Weltjugendtages im Januar 2019 ordentlich aufgerüscht wird. Allerdings stellen wir uns bei all den wunderbar renovierten Bauwerken die Frage, wo eigentlich die Menschen hin gekommen sind, die früher hier gelebt haben. Wir beschließen irgendwann einmal wieder zu kommen, um die dann fertig renovierte Altstadt zu besuchen.

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Fünfeinhalb abwechslungsreiche Reisewochen mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln durch acht Länder Mittelamerikas gehen nun zu Ende – von einer fantastischen Natur über die beeindruckende Kultur besonders der Mayas bis hin zum technischen Wunderwerken Panama-Kanal war alles dabei. Wie schön, dass wir das Alles erleben durften!

Das Wetter ist durchwachsen, viele Wolken, zwischendurch Sonne, später zieht es ganz zu und regnet. Die Aussicht ist traumhaft, über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein, und wie ist‘s in den Wolken? Immer wieder höre ich Murmeltiere pfeifen, sehe sie meist nur, wenn sie sich bewegen.

Ich verlasse den Camping und mache mich zum Sommeiller auf, dem angeblich höchsten legal befahrbaren Punkt der Alpen, auf 2.995 m liegt der Parkplatz. Ein kleiner See, wohl Reste eines Gletschers, eine verschlossene, architekturpreiswürdige Schutzhütte und eine kleine Wanderung ca. 100 Höhenmeter einen Grat hinauf zum Genießen und ja, auch zum Fotografieren. Hier oben ist die Luft schon merklich dünner.

Auf dem Parkplatz des Rifugio Scarfotti, auf ca. 2.160m Höhe, mache ich Brotzeit, bleibe ich eine Weile und genieße die Aussicht.

Da es hier so ruhig und friedlich ist, trotz der manchmal aufdringlichen Esel, beschließe ich, hier zu übernachten. Die Nachbarn bedauern, sie haben ihr Zeug noch auf dem Camping. Achim, der Syncrofahrer mit einem Hund, und Laura und Silas mit zwei Hunden und einem Oldtimer-Mercedes G, wollen ebenfalls übernachten.

Am Hang gegenüber scheint eine kleine Höhle zu sein, ich wandere hinauf, es ist keine Höhle, sondern eine Quelle. Hier setze ich mich auf einen Felsen, beobachte die Grashüpfer, die Schmetterlinge, die Wolken, die Berge, eine 4×4-Reisegruppe, die gegenüber die Piste hochkrabbelt, lausche dem Kuhglockengeläut der Herde unter mir. Ein dermaßen friedlicher und entspannender Augenblick, den ich so genieße, dass ich mich erst eine gute Stunde später wieder auf den Weg hinab mache.

Das Refugio macht für den Winter dicht, die Müllabfuhr leert die Tonnen und platziert sie hinter dem Gebäude, wir machen uns jeder sein Abendessen und setzen uns danach um ein Lagerfeuer.

Am nächsten Tag beschließen wir, gemeinsam auf den Jafferau zu fahren, von unserer Seite aus; der Startpunkt bei Bardoneccia liegt fast neben der Zufahrt der Sommeiller-Strecke. Zwischendurch einkaufen und tanken, fahren wir über das Forte Föens nach oben. Dort erzählen uns entgegenkommende Motorradfahrer, dass die Strecke auf der anderen Seite zwischen dem Tunnel nach Salbertrand wegen eines Erdrutsches unpassierbar sei, nur mit schmalen Motorrädern kommt man zwischen den Felsbrocken noch durch. Genau die Strecke, die die Campingplatznachbarn vor zwei Tagen noch gefahren sind.

Wir fahren erstmal weiter, hoch zum Fort Jafferau, wo es wieder zu regnen beginnt, so dass wir auf eine Besichtigung verzichten und zurück Richtung Salbertrand und durch den Tunnel fahren. Hinter diesem können auch drei Fahrzeuge stehen und vor allen Dingen wenden.
Wir laufen ungefähr einen Kilometer bis zur Erdrutschstelle, wirklich, das Holz der abgebrochenen Bäume ist ganz frisch, die Strecke für Fahrzeuge wesentlich breiter als ein Radl nicht passierbar. Also wieder dieselbe Stecke zurück, im Ort trennen wir uns, ich will nach Frankreich, Laura und Silas müssen Richtung Heimat, Achim hat noch mehr Zeit. Beneidenswert.
Über den höchsten Alpenpass, den Col d´Izoard, und weiter den Col Dell´Agnello fahre ich ins Mairatal. Den Camping Lou Dahu in Marmora im Mairatal hab ich als Tipp bekommen, dort lege ich einen Ruhetag ein, mal einen Tag lang nicht fahren.
Die Info, dass die Maira-Stura-Grenzkammstraße wegen Bauarbeiten geschlossen ist, bestätigt sich hier, aber von der Ostseite kann man das schönere Stück einen Gutteil entlangfahren. Leider spielt das Wetter nicht so mit, Nebel und Wolken, bis es mittags etwas aufreißt, da bin ich schon auf dem Rückweg.

Ich suche mir einen Camping Municipal aus und lande in St.-Andre-des-Alpes, zahle keine 20 Euro für zwei Tage auf einem wunderschönen Camping unter Kiefern. Eine Wanderung zum nächstgelegenen Hügel, auf dem steinerne Statuen der Heiligen Peter und Paul stehen, mit traumhafter Aussicht auf den Stausee, eine Menge Gleitschirmflieger und einem neugierigen Grashüpfer zu meinen Füßen.
Über einige Pässe komme ich am Nachmittag zum Lac du Mont Cenis, wo ich spontan beschließe, zu übernachten. Ein traumhafter Sonnenuntergang, blauer Himmel spiegelt sich im ebensolchen Lac.
Weiter durch Liechtenstein nach Österreich zum Sylvretta, wo ich übernachte. Über den Reschen fahre ich nach Südtirol, will dort zumindest noch eine Nacht bleiben. An der Grenze hält mich die Guardia di Finanza an, will wissen, ob ich Benzin in Kanistern dabei habe. Anscheinend gibt es aufgrund in Österreich billigeren Sprits einen erheblichen Benzinschmuggel von Österreich nach Italien … Diesel scheint die Herren nicht zu interessieren.
In einer endlosen Schlange von Tupperware (Wohnmobilfahrern), Traktoren mit Mords-Anhängern zur Wein- und Obsternte, Touries, viele BMW-Motorräder, von älteren Herren gesteuert (gibt’s eigentlich auch BMWs, die von jüngeren Herren oder Frauen gesteuert werden?) und Einheimischen kriechen wir Richtung Meran. Richtig, nächsten Dienstag ist ja Feiertag in D, langes Wochenende, das Wetter traumhaft und Törggelen ist auch angesagt. Da werde ich keinen freien Campingplatz mehr finden, die sind sicher seit Monaten ausgebucht. Nach einem Blick auf die Karte und einer Pinkelpause, bei der mich eine Gottesanbeterin misstrauisch beobachtet, entschließe ich mich, vorzeitig nach Hause zu fahren und lieber noch ein, zwei Motorradtouren zu unternehmen.

Von Meran über Dorf Tirol, Jaufen, Brenner und Mittenwald gehts schließlich heim.
Am nächsten Tag, Freitag, mache ich noch eine Tagestour mit meiner Royal Enfield Himalayan. Früh los, über den Sylvenstein, an dem ich bereits den ersten (Foto-)Stopp einlege, da über dem Wasser Nebelwolken treiben, die es über die Staumauer weht, das hatte ich bisher noch nie erlebt.
Am Achensee vorbei, ein Stück Inntalautobahn die Brenner-Bundesstraße hoch, am Brenner erstmal anhalten und in Ruhe einen Cappuccino genießen, danach rauf aufs Penser Joch. In den Kurven und Kehren folge ich zwei großen Reiseenduros mit italienischen Kennzeichen, könnte sogar schneller fahren, nur auf den längeren Geraden fahren sie mir mit meinen 24,5 PS davon. Auf dem Penser Joch die Aussicht genießend verzehre ich meine mitgebrachte Brotzeit.
Den Abstecher zur Sauburg und zum Noafer hebe ich mir für ein andermal auf, es ist schon spät, weiter zum Timmelsjoch, dort die Ausstellung auf der Passhöhe angeschaut. Das Gebäude kenne ich aus diversen Online-Architekturzeitschriften, es ist durchaus sehenswert. Bei der Abfahrt in einer Kehre weiter unten schmiert mir das Hinterrad kurz weg, fängt sich gleich wieder, war vielleicht ein Ölfleck oder ein Steinchen. Glück gehabt, muss auch mal sein.
Weiter unten 16 Euro Maut für eine einfache Motorradfahrt abgedrückt (Österreich ist nicht billig …), das Motorradmuseum wird ebenfalls für ein andermal aufgehoben. Durch kurzen Stau in Imst und viel Verkehr über den Fernpass, Ehrwald, Garmisch wieder heim nach Tölz.

Anmerkungen
Wenn ich mich nicht verzählt habe, waren das in den zwei Wochen insgesamt 30 Pässe, wenn man die Assietta und die Maira-Stura-Kammstraßen je als einen zählt, obwohl es dort jeweils über mehrere Pässe geht; aber auch Fort Jafferau, das eigentlich kein Pass ist, sondern eine Festung auf einem Gipfel. Kehren hab ich nicht gezählt; wen‘s interessiert, kann das ja z.B. auf alpenpaesse.de oder alpenrouten.de googeln. Gesamt knappe 3.150 km, davon knappe 2.700 mit dem Land Rover und 450 mit dem Motorrad. Der große Vorteil vom Defender ist, dass ich damit auf diversen Pässen etc. wild campen konnte (mit Klo an Bord). Das ist mit dem Motorrad wesentlich schwieriger.